JUNG DEBüTIERT ALT IN DER HOCKEY-NATI: ACHT PROFIS TRIFFT DIE WM-ABSAGE BESONDERS HART

Das WM-Team steht. Sven Jung ist der überraschende Neuling. Unerwartet heimgeschickt wurden Tanner Richard, Tobias Geisser und Dominik Egli. NHL-Star Nino Niederreiter stösst zur Mannschaft, bei Roman Josi fehlt noch die Freigabe des Klubs.

Nati-Trainer Patrick Fischer hat sich sein WM-Team zusammengestellt, mit dem er am Freitag in Prag gegen Norwegen ins Turnier startet. Sein Aufgebot hält einige Überraschungen bereit, sowohl bei den Nominierten als auch bei jenen Spielern, die er nach Hause geschickt hat.

Besonders bitter: Unter den zehn Heimkehrern sind acht Akteure, die bereits seit der ersten Camp-Woche in der Vorbereitung dabei gewesen sind. So haben David Aebischer, Tyler Moy (beide Lakers), Samuel Kreis, Marco Lehmann (SCB), Tino Kessler, Mike Künzle (beide Biel) und Dominik Egli (Davos) einen Monat bei der Nati verbracht, um fünf Tage vor WM-Start das Feld räumen zu müssen.

Auch Servettes Tanner Richard war ab Tag eins dabei, legte jedoch eine Woche Vaterschaftsurlaub ein, nachdem Töchterchen Vienna Marie zur Welt gekommen war. Inaki Baragano (Lakers) und Tobias Geisser (EVZ) rückten in der zweiten Camp-Woche ein und schafften den Cut ebenfalls nicht.

Die WM-Neulinge

Überraschungen gibts beim letzten Kaderschnitt so einige. Angefangen bei den vier WM-Neulingen. Kaum jemand hätte auf Sven Jung als WM-Fahrer gesetzt. Doch der HCD-Verteidiger überzeugte in der Vorbereitung mit seiner robusten Spielweise rund ums eigene Tor. Der 29-Jährige punktet mit seiner Physis, für den geordneten Spielaufbau dürften andere Berufskollegen zuständig sein.

Thierry Bader (26, SCB) hat sich dank seiner Polyvalenz im Team gehalten. Der Stürmer kann auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden. Lausannes Ken Jäger (25) trumpfte während den Playoffs neben LHC-Star Michael Raffl gross auf und ist ein vielversprechendes Sturmtalent der jüngeren Generation. NHL-Goalie Akira Schmid (23, New Jersey) gehört die Zukunft, als potenzielle Nummer 3 kann er von den beiden Routiniers Genoni und Berra viel lernen.

Die unerwarteten Heimkehrer

Da stechen besonders drei Namen heraus, die man sich in Prag auf dem Eis hätte vorstellen können. Allen voran Richard. Vor einem Jahr in Riga der Bully-König des Turniers mit der besten Quote von über 70 Prozent, steht der Reisser und Rumpler nun nicht mehr im Aufgebot. In der Abwehr müssen mit Geisser und Egli zwei Spieler über die Klinge springen, die ihre Qualitäten haben. Egli hätte einen der Rechtsschützen Loeffel, Glauser und Fora verdrängen müssen, das ist ihm nicht gelungen. Und Geisser setzt – wie in der Liga auch – seine Gardemasse von 196 cm und 100 Kg zu wenig konsequent ein.

Die neu Nominierten

Für diese Spieler müssen die Heimkehrer Platz machen: Von Meister ZSC kommen die Verteidiger Dean Kukan und Christian Marti sowie Stürmer Sven Andrighetto. Von Vizemeister Lausanne Stürmer Jäger und Verteidiger Andrea Glauser. Auch Winnipegs Nino Niederreiter, der letztjährige WM-Captain, stösst zum Team. Auf dem letzten Aufgebot fehlt derzeit noch ein prominenter Name: jener von Roman Josi. Von Nashville fehlt aktuell noch die Freigabe für den Star-Verteidiger.

Die prominenten Abwesenden

Vier Namen fehlen im WM-Team, davon drei grosse. Bei ZSC-Zauberstürmer Denis Malgin (27) scheint die Knie-Verletzung, die er sich in der Finalissima zugezogen hat, keinen WM-Einsatz zuzulassen. Von Finalist Lausanne fehlen Torhüter Connor Hughes (27) und der abgehärtete Stürmer Damien Riat (27).

Bei Letzterem dürfte der Grund sein, dass er bald erstmals Vater wird. Das Gleiche gilt für LA-Kings-Stürmer Kevin Fiala, seine schwedische Frau Jessica erwartet Mitte, Ende Mai ihr erstes Kind. Und bei Hughes? Trainer Fischer könnte die letztjährige Erfahrung mit Final-Goalie Robert Mayer (Genf) noch in den Knochen sitzen, oder er sieht Schmid als die teamdienlichere Nummer 3.

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