LAUSANNE-COACH WARD TOBT ZURECHT: HCD-SIEGESTOR HäTTE NIEMALS ZäHLEN DüRFEN

Lausanne verliert am Montagabend knapp gegen Davos. Lausanne-Trainer Geoff Ward wittert nach dem Spiel einen Regelbruch. Waren beim Davoser Tor etwa zu viele Spieler auf dem Eis?

Ein Tor reicht dem HC Davos, um sich am Montagabend zwei Halbfinal-Pucks zu sichern. Doch dem Treffer gehen drei bemerkenswerte Aktionen voraus. Erst eine Davoser Überzahl, dann eine Lausanner Linie, die komplett verschläft – und schliesslich noch die Schiedsrichter, die den Videobeweis zur Hilfe ziehen. Blick klärt die Entstehung des Tors Schritt für Schritt auf.

1. Zu viele Davoser?

«Sie waren in Überzahl», ärgert sich Lausanne-Trainer Geoff Ward nach dem Spiel über das einzige Gegentor seines Teams. Laut dem Kanadier waren die Bündner zu Beginn der Aktion zu sechst auf dem Eis. «Der Spieler, der rausging, war noch nicht draussen, als der Spieler, der für ihn hereinkam, den Puck berührte. Sie (Anm. d. Red.: die Schiedsrichter) haben ihn übersehen – und es ist traurig.»

Unglücklich für Lausanne: Bei einer solchen Situation kann ein Trainer keine Coaches-Challenge anwenden, um das Tor anzufechten: «Ich habe versucht, die Schiedsrichter darauf aufmerksam zu machen, doch sie haben nicht reagiert», so Ward.

Bei Ansicht der Zeitlupe muss man Geoff Ward recht geben. In einer Kameraperspektive sieht man nämlich, wie Sven Jung den Puck berührt, während Klas Dahlbeck noch auf dem Eis steht. Das Tor hätte nicht zählen dürfen. Die Unparteiischen hatten allerdings keine Möglichkeit, das Video zu konsultieren oder ihren Tatsachenentscheid umzuwerfen.

2. Ein katastrophaler Linienwechsel

«Ein Teil dieses Tores geht aber auch auf unsere Kappe», weiss Ward. Denn als die Davoser in die Lausanner Zone eindringen, gehen die Stürmer der dritten Lausanner Linie raus. Jene der vierten Linie brauchen dann zu lange, um herauszukommen. «Wir hatten einen schlechten Linienwechsel. Sie waren schon über der Mittellinie, als sich zwei Jungs entschieden haben, zu wechseln. Diejenigen, die von der Bank kommen, müssen dann dem Spiel hinterherlaufen», analysiert der Lausanne-Coach.

3. Das Anschauen des Videos

Lausannes Fabian Heldner versucht noch, den Puck auf der Linie zu retten. Zuerst schien noch, als ob ihm dies auch gelungen sei. Denn die Schiedsrichter erkennen das Tor im ersten Moment nicht an. Bei der nächsten Unterbrechung schauen sie sich aber den Videobeweis an.

Und das Video lässt keine Zweifel daran, dass der Puck die Linie überquert hat. Topskorer Valentin Nussbaumer kann jubeln und sichert seinen Davosern so den Auswärtssieg und zwei Matchpucks für den Halbfinal.

Mit einem Tor, das nicht hätte zählen dürfen.

2024-03-26T10:05:03Z dg43tfdfdgfd