DAS STURMJUWEL HäNGT IN DER ZWEITHöCHSTEN ENGLISCHEN LIGA FEST: FCZ WARTET AUF GNONTO-JACKPOT

Das Wunderkind Italiens wartet weiter auf den grossen Wurf – und mit ihm der FCZ. Wilfried Gnonto (20) steckt in der englischen Championship fest. Trotzdem hat sich diesen Sommer etwas getan.

Ex-FCZ-Juwel Wilfried Gnonto (20) geht weiterhin nicht den üblichen Weg. Das wird nach dem Ende dieses Transfersommers klar. Noch immer ist er der jüngste Torschütze in der Geschichte der italienischen Nationalmannschaft, seit er als damals 18-jähriger FCZ-Spieler gegen Deutschland getroffen hat – und noch immer kickt er für Leeds United in der englischen Championship statt auf der ganz grossen Bühne. Was ist passiert?

Die Überraschung vor einigen Tagen: Am Tag, nach dem der Romand Isaac Schmidt (24) nach drei Jahren in St. Gallen bei Leeds United unterschrieben hat, zum Millionen-Mann geworden ist und sich seinen England-Traum erfüllen konnte, nimmt auch Wunderkind Gnonto den Kugelschreiber zur Hand: neuer Vierjahresvertrag bei Leeds.

Gnonto, der Mann für unkonventionelle Karriereentscheide. Offenbar lag im Sommer ein dickes Angebot aus der Premier League vor. Everton soll gemäss «The Athletic» über 20 Millionen geboten, Leeds aber abgelehnt haben. Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtete davon, dass Gnonto scharf auf den Wechsel gewesen sei.

Stattdessen: Vertragsverlängerung bis 2028 im Schatten der Premier League, wohl für eine Lohnerhöhung. Denn sein vorheriger Vertrag wäre auch noch bis 2027 gelaufen. Aber, wie Gnonto-Landsmann Romano berichtet, hat der neue Vertrag «keine Ausstiegsklauseln», die ihm bei neuen Angeboten einen Absprung erleichtern würden.

Kassiert der FCZ mit Gnonto noch gross ab?

Unkonventionell war schon Gnontos Entscheid im Sommer 2020, als grosses Talent aus der Inter-Jugend zum FCZ zu wechseln. Prompt entwickelte sich der 1,70-m-Wirbelwind prächtig, kam in der FCZ-Meistersaison 2021/22 zu 8 Toren sowie 3 Vorlagen und vor Ende seiner FCZ-Zeit als 18-Jähriger zum Debüt in der italienischen Nati. Medien und Fans im fussballverrückten Heimatland drehten nach dem frechen Auftritt des Teenies durch, fragten sich, wie Inter verschlafen konnte, dieses Juwel zu behalten.

Was später folgte: Gnontos Millionen-Wechsel, der dem FCZ direkt rund 4,5 Millionen einbrachte. Doch nach einem Jahr in der Premier League stieg das Wunderkind mit Leeds ab, wollte weg und streikte sogar. Gnonto kam zurück und entschuldigte sich. Trainer Farke damals bei der BBC: «Er kriegt eine zweite Chance, aber eine dritte gibt es nicht.»

Ein Jahr später ist Gnonto immer noch da – und für Leeds wichtiger denn je. Nach den Abgängen der Schlüsselspieler Rutter (22, Brighton), Summerville (22, West Ham) und Gray (18, Tottenham) für insgesamt mehr als 100 Millionen Franken steigt der Italo-Youngster in der Hierarchie auf.

Liefert er, kommt ein hoch dotierter Transfer schnell wieder auf den Tisch. Und in Zürich würde man sich die Hände reiben. Präsident Ancillo Canepa sagte nach dem Transfer vor zwei Jahren zu Blick: «Der erste Teil war Cash. Der zweite Teil ist eine ziemlich beträchtliche Beteiligung an einem Weitertransfer.» Vor rund einem Monat tönte es so: «Natürlich hoffe ich, dass er in diesem Sommer noch transferiert wird.» Das Warten auf den Gnonto-Jackpot geht weiter.

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