HA, HA, HSV!: WIRD DER HAMBURGER KLUB BALD ZUM ZWEITLIGA-DINO?

Die Pleite im Spitzenduell gegen Kiel nimmt dem HSV wohl die letzten Aufstiegsträume. Schaffen es die Hamburger – wie jedes Jahr – diese Saison wieder nicht ins Oberhaus?

Samstagabend, 22.30 Uhr. Schlusspfiff im Hamburger Volkspark. Gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Der HSV verliert gegen Kiel 0:1 und ist damit Tabellen-Vierter in der 2. Bundesliga.

Nach der jüngsten Niederlage gegen den Tabellenführer und Angstgegner aus Schleswig-Holstein muss der stolze Hamburger SV, bis 2018 als einzige Mannschaft Deutschlands durchgehend in der Bundesliga, wohl auch dieses Jahr seine Aufstiegsträume begraben. Mit sechs Punkten Rückstand auf Platz 3 und einer um 16 Treffer schlechtere Tordifferenz, ist für die Mannschaft des Schweizers Miro Muheim der Sprung auf den Relegationsrang vier Runden vor Schluss zwar rechnerisch noch möglich, aber nicht realistisch.

Chaos pur beim HSV

Trainer Steffen Baumgart (52) sagt es beim NDR so: «Wir haken gar nichts ab und trotzdem müssen wir uns der Realität stellen und die Realität sieht im Moment nicht gut aus.» Baumgart, seit zwei Monaten im Amt, sollte eigentlich mithelfen, den Hamburger Sportverein zurück in die Bundesliga zu hieven. Doch seither geht es in die falsche Richtung: Bei seinem Jobantritt lag der HSV immerhin auf dem Relegationsplatz, nach 11 Punkten aus 8 Spielen unter dem Rostocker sieht es stark danach aus, als ob man noch einmal eine Saison in der 2. Liga spielen müsste. 

Damit setzt sich eine schier unfassbare Serie fort: Der HSV kann einfach nicht aufsteigen. Seit er 2018 in die Zweite Bundesliga abgestiegen ist, ist er ewiger Tabellen-Vierter oder -Dritter. Am knappsten den Aufstieg verpasst hat man in der Saison 2021/2022 in den Relegationsspielen gegen den Hertha BSC. Und nun droht ein Rekord, den die Hamburger auf keinen Fall halten wollen. Steigen Kiel und St. Pauli in die 1. Bundesliga auf – was gut möglich ist – wird der HSV als dienstältester Zweitligist zum Dino der 2. Bundesliga.

Die Gründe für den Absturz eines der grossen Klubs in Fussballdeutschland sind vielseitig: von den Turbulenzen um Investor Klaus-Michael Kühne mit seinen Machtansprüchen bis zu Trainerentlassungen und viel Geld, das wild herausgeworfen wird.

Nun droht also eine weitere Spielzeit in der zweiten Liga. «Das heisst nicht, dass wir aufgeben. Sechs Punkte sind zu machen in vier Spielen», sagt Baumgart. Allerdings sollten «wir anfangen, unsere Hausaufgaben zu machen». Spätestens im Sommer, wenn sie die siebte Zweitligasaison in Folge in Angriff nehmen. In der Hand haben die Rothosen ihr Schicksal nicht mehr.

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