17-JäHRIGES RIESENTALENT AUS INDIEN SCHOCKT SCHACHWELT

Mit seinem Sieg am Kandidatenturnier in Toronto hat der erst 17 Jahre alte Schach-Grossmeister Dommaraju Gukesh Geschichte geschrieben. Nun schielt er auf den WM-Titel.

Mit 17 Jahren hat sich der Inder Gukesh Dommaraju als jüngster Schachspieler der Geschichte für die Weltmeisterschaft qualifiziert. «Ich bin einfach so erleichtert und so glücklich nach diesem verrückten Spiel», sagte er nach seinem Sieg beim Kandidatenturnier im kanadischen Toronto am Sonntag (Ortszeit). Er sei während des gesamten Turniers gut drauf gewesen: «Ich war von Anfang bis Ende gut gelaunt, voll motiviert und wollte unbedingt gewinnen.» Den Sieg bescherte ihm auch ein Remis zwischen Fabiano Caruana und Jan Nepomnjaschtschi am Ende des Turniers.

Das Ausnahmetalent aus Chennai, Indien, hatte schon im Alter von zwölf Jahren, sieben Monaten und 17 Tagen vom Weltschachverband Fide den Titel eines Grossmeisters verliehen bekommen. Den Rekord als jüngster Schach-Grossmeister aller Zeiten verpasste er indischen Medienberichten zufolge um gerade einmal 17 Tage.

Nach seinem Sieg beim Kandidatenturnier in Toronto kann er nach Angaben der Fide nun als bisher jüngster Herausforderer um den Weltmeistertitel spielen. Zeit und Ort des Turniers gegen den amtierenden Weltmeister Ding Liren aus China stehen noch nicht fest. Er wird die erste Weltmeisterschaft spielen, an der kein europäischer Spieler teilnimmt, es ist zudem die erste rein asiatische Weltmeisterschaft. Nach seinem Sieg ist Dommaraju sogar um einen Punkt besser bewertet als der Weltmeister.

«Indien ist ausserordentlich stolz auf Gukesh», erklärte Premierminister Narendra Modi. Seine «bemerkenswerte Leistung beim Kandidatenturnier in Toronto veranschaulicht sein aussergewöhnliches Talent und seine Leidenschaft», schrieb Modi im Onlinedienst X. Mit seinem Weg an die Schach-Spitze inspiriere er Millionen von Menschen. «Gukesh strahlt die Abgeklärtheit eines 50-Jährigen aus, nicht die eines Teenagers», schreibt der «Spiegel» über den jungen Inder. Diese Ruhe zieht er auch aus Yoga und langen Spaziergängen.

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