ANGST UM DEN EUROPACUP – DER FCZ WECHSELT DEN TRAINER

Murat Ural und Umberto Romano sind nicht mehr Co-Trainer des FC Zürich. Sie werden bis Saisonende von Ricardo Moniz ersetzt, der seit Oktober im Nachwuchs tätig ist. Sein Assistent wird Johan Vonlanthen.

Das 0:1 gegen den FC St. Gallen am Sonntag ist die eine Niederlage zu viel. Nach nur elf Spielen ist das Trainerduo Murat Ural und Umberto Romano beim FC Zürich bereits wieder Geschichte. Am Montag ist den beiden mitgeteilt worden, dass sie nicht mehr für das Profiteam zuständig sind. Zwölf Punkte haben sie in der Liga gewonnen. Dazu ist das Team unter ihnen gegen Winterthur aus dem Cup ausgeschieden.

Nachfolger wird bis Saisonende Ricardo Moniz. Der 59-jährige Holländer war schon Trainer bei Salzburg und ist im Oktober als Leiter Spielerentwicklung zu den Zürchern gestossen. Er ist damit bereits der dritte Cheftrainer in dieser Spielzeit, in die der FCZ mit Bo Henriksen gestartet ist. Der Däne verkündete im Februar erst seinen Abgang für den kommenden Sommer. Und sprang dann wenige Tage später zum Bundesligisten Mainz ab. Moniz wird vom ehemaligen Schweizer Nationalstürmer Johan Vonlanthen assistiert.

In der Clubführung war schon seit einiger Zeit eine gewisse Skepsis zu spüren, was das Co-Trainer-Duo Ural/Romano betrifft. Jetzt ist die Angst zu gross geworden, dass die Mannschaft in den letzten fünf Spielen der Meisterschaft noch das grosse Ziel Europacup verpasst. Der FCZ könnte ein paar Millionen aus dem internationalen Geschäft gut gebrauchen, um sein Budget auszugleichen.

Zudem hat Sportchef Milos Malenovic mehrfach eine Transferoffensive für den Sommer angekündigt. Um für neue Spieler attraktiv zu sein, hilft die Aussicht auf internationale Spiele.

Ural und Romano sind beim FC Zürich auch an den Umständen gescheitert. Von Anfang an war klar, dass ihre Zeit im Sommer enden würde. Zudem rückte Sportchef Malenovic mit ihrer Ernennung so nahe an die erste Mannschaft, dass für Aussenstehende nicht mehr klar war, wer welche Entscheidungen trifft.

Anstatt ein kriselndes Team zu stützen, versuchte sich der FCZ ausserdem zwischenzeitlich in der Kategorie «Jugend forscht». Das brachte ein paar Talenten aus dem eigenen Nachwuchs die ersten Einsätze in der Super League. Die Mannschaft aber wurde weiter verunsichert. Zumal auch plötzlich ein neuer Spielstil propagiert wurde. Nach Henriksens Umschaltstil waren plötzlich Ballbesitzfussball und hohes Pressing gefordert.

Am Ende von Urals und Umbertos Kürzest-Ära sah der Fussball dann scho wieder jenem sehr ähnlich, den Henriksen hatte spielen lassen. Der Däne war damit ja auch mal an der Spitze der Liga gestanden.

Davon ist der aktuelle FC Zürich weit entfernt. Für Moniz und Vonlanthen geht es jetzt nicht mehr darum, irgendwelchen Ideen von schönem Fussball nachzueifern oder kommende Talente zu fördern. Sie müssen jetzt die Saison retten. Nicht mehr und nicht weniger.

Welcher Rang für den Sprung nach Europa reicht, hängt vom Cup ab. Wird der FC Sion Pokalsieger, muss der FCZ mindestens den vierten Platz erreichen, um in die Qualifikation zur Conference League zu kommen. Belegt der Cupsieger Ende Saison einen der Plätze eins bis vier in der Super League, reicht auch Rang fünf nach Europa.

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