DER YB-CAPTAIN BEENDET SEINE KARRIERE

Nach 18 Jahren als Profi wird der bald 36-Jährige im Sommer aufhören. Er hat erreicht, was vor ihm keinem Captain der Young Boys gelungen ist.

Die Frage begleitet ihn schon länger. Bei jedem Gespräch, in jedem Interview wurde sie Fabian Lustenberger früher oder später gestellt: Beendet er Ende Saison seine Karriere? Dann läuft sein Vertrag in Bern aus.

Seit geraumer Zeit hat der bald 36-Jährige dann jeweils von einer Tendenz gesprochen. Und wer auf seine Rolle und seine Einsatzzeiten blickte, der konnte ahnen, wie diese Tendenz aussieht: Diesen Sommer, nach 18 Jahren als Profi, wird der dreifache Familienvater zurücktreten.

So ist es keine Überraschung, als die Young Boys am Donnerstag das Karriereende ihres Captains bekannt geben. In der Medienmitteilung lässt sich Lustenberger wie folgt zitieren: «Ich durfte extrem schöne Zeiten und Emotionen erleben, insbesondere natürlich die Meistertitel und Cupsiege mit YB. Und ich werde alles daransetzen, dass wir auch diese Saison mit dem Meistertitel krönen.»

149 Partien hat er in bald fünf Jahren für die Young Boys absolviert. Es wären deutlich mehr, hätte er 2021 nicht einen Riss der Achillessehne erlitten – die erste und einzige schwere Verletzung während seiner langen Karriere. Sie bedeutete eine Zäsur, die Form früherer Tage erreichte Lustenberger kaum mehr. In dieser Saison stand er in der Super League erst achtmal in der Startformation. Dazu sagte er im Februar: «Man versucht, möglichst wenig Energie mit Hadern zu verlieren, aber es nagt halt doch an einem.»

Das hat vor ihm kein YB-Captain geschafft

Mit den Bernern hat er bisher fünf Titel gewonnen, darunter zweimal das Double aus Meisterschaft und Cup. Das ist keinem anderen Captain in der YB-Vereinsgeschichte gelungen.

Spuren hat Lustenberger auch in Berlin hinterlassen. 12 Jahre verbrachte er beim Hauptstadtclub Hertha BSC, zu dem er 2007 mit 19 vom FC Luzern gestossen war. Er war zwischenzeitlich Captain und kam zu 307 Einsätzen. Nur sechs Spieler bringen es in der Hertha-Vereinshistorie auf mehr. Aber nicht nur deshalb war für ihn die Zeit in Berlin prägend. Dort lernte Lustenberger auch seine Frau kennen.

Lustenberger hat mit der Trainerausbildung bereits begonnen, im August stehen die Aufnahmeprüfungen für das B-Diplom an. Lustenberger wird ab Sommer für YB in einer noch zu definierenden Funktion im Nachwuchs arbeiten.

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