GIBT SEFEROVIC SEIN NATI-COMEBACK?: «ICH WILL MINDESTENS DIE NUMMER 2 SEIN»

In der Nati harzt es knapp drei Monate vor EM-Beginn in der Offensive. Murat Yakin schlägt Alarm – und denkt auch wieder an Haris Seferovic. Dieser würde gerne an die EM fahren, aber nicht als Lückenbüsser.

80 Tage vor Beginn der EM in Deutschland schlägt Murat Yakin (49) Alarm. Während die Nati in den Testspielen in Dänemark und Irland defensiv zur Stabilität zurückfindet, harzt es in der Offensive gewaltig. Es fehlt an Durchschlagskraft und Entlastung. Es fehlt eine klassische Nummer 9, zumal Breel Embolo (27) erst im April sein Comeback geben dürfte.

«Nur auf Breel zu hoffen, wäre nicht optimal. Wir suchen nach Lösungen und müssen uns alle Optionen offenhalten», sagt Yakin – und erinnert sich an einen, den er praktisch bereits aussortiert hat: Haris Seferovic (32). Fast ein Jahrzehnt lang war der U17-Weltmeister von 2009 die Nummer 1 im Schweizer Sturm, nahm an fünf Endrunden teil. Zum historischen Coup gegen Frankreich an der EM 2021 legte er mit zwei Toren die Basis.

Seit Juni nicht mehr dabei

Wenige Wochen später übernahm Yakin die Nati. Dieser signalisierte früh, dass er nicht auf Seferovic setzt – auch nicht, als Embolo in der EM-Quali verletzt fehlte. Sein letztes von 93 Länderspielen (25 Tore) machte Seferovic im Juni 2023 gegen Rumänien (2:2). Danach verabschiedete sich der Luzerner mit bosnischen Wurzeln in die Wüste, wechselte zu Al-Wasl nach Dubai und verschwand endgültig vom Nati-Radar.

Seferovic ist überrascht, als er von den Aussagen Yakins hört. In den letzten Monaten hatte er keinen Kontakt mehr mit dem Nati-Coach. So richtig dran glauben, dass er zur ernsthaften Option für die EM werden könnte, mag er nicht. «Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Thema durch ist», so Seferovic zu Blick. «Aber sag niemals nie.» Körperlich ist er fit, für Al-Wasl trifft er regelmässig: 11 Tore in 23 Pflichtspielen. Die Liga führt der Klub aus Dubai ungeschlagen an.

In den Top 10 der Nati-Bestenliste

Typen wie Seferovic sind rar. Ein Arbeiter und Teamplayer, der weiss, wo das Tor steht. Hinzu kommt, dass er über enorm viel internationale Erfahrung verfügt – dank Engagements in Spanien, Italien, Deutschland, Portugal und der Türkei. Bei der Anzahl von Länderspielen und Nati-Toren gehört er zu den Top 10 der Geschichte. Zu Recht sagt er: «Ich habe mit der Nati viel erlebt und mir innerhalb des Teams einen Status erarbeitet.»

Die EM hätte für ihn einen besonderen Reiz. Er spielte drei Jahre in Frankfurt und lernte dort auch seine Frau kennen. «Ich wäre sehr gerne in Deutschland dabei. Allein von der Stimmung her wäre es ein geiles Erlebnis», sagt Seferovic. Die Rolle des Lückenbüssers ist für ihn aber keine Option. «Wenn ich ins EM-Camp einrücke, dann fahre ich auch an die EM – und zwar im Minimum als Stürmer Nummer 2.»

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