«MüSSEN GEGNER ZU NOTBREMSEN PROVOZIEREN» – PLAYOFF-SERIEN SIND ULTRASPANNEND

Noch keine Viertelfinal-Serie steht 3:0, alle acht Teams haben noch reelle Chancen auf den Playoff-Halbfinal. Am Dienstag und Mittwoch stehen wegweisende Spiele an – das sagen die Involvierten dazu. 

Spannung pur in den Eishockey-Playoffs: In allen Viertelfinal-Serien sind drei Partien absolviert, in allen Duellen steht es 2:1. Kein Team konnte sich bisher also entscheidend absetzen, die kommenden Tage versprechen viel Unterhaltung und Kampf – eine Übersicht.  

ZSC muss Intensität beibehalten

Das war ein hart erkämpfter Sieg, der zweite Heimerfolg der Zürcher. «Es war extrem wichtig, dass wir wieder in Führung gehen konnten», sagt ZSC-Stürmer Reto Schäppi. Es ging heiss zu und her, die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts. Der ZSC führte 3:1, musste die Bündner aber nochmals herankommen lassen – zum Ausgleich reichte es dem HCD jedoch nicht mehr.

Jan Alston, General Manager der Davoser, sagt: «Wir sind immer noch dabei, aber wir müssen die Lehren aus den ersten drei Partien ziehen. Trotz zweier Niederlagen hat unsere Mannschaft einige positive Dinge gezeigt. Wir wissen mehr denn je, dass es möglich ist. Darum ist die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld sehr positiv.»

Nun folgt am Mittwoch Spiel drei in den Bündner Bergen, da wollen die Zürcher versuchen, weniger Strafen zu kassieren. «Wir müssen die Intensität von Spiel eins und drei erreichen, damit der Gegner Strafen nehmen muss. Das müssen wir provozieren, damit der Gegner so eine Notbremse zieht», erklärt es Schäppi. Eine Hiobsbotschaft mussten die Lions am Montag noch verkünden: Die Saison von Stürmer Denis Hollenstein ist nach einem in Spiel drei erlittenen Sehnenrisses beendet

DiDomenico sorgt für Freud und Leid

Biel hatte die beiden ersten Duelle klar gewonnen, ein 3:0 in der Serie und ein damit verbundenes frühes Ende für den SCB schien sich abzuzeichnen. Doch die Berner kamen in Biel zurück – und wie! Der SCB bewies dabei Moral, drehte einen Rückstand und fightete sich zum wichtigen ersten Sieg in dieser Serie. 

«In den ersten zwei Viertelfinalspielen waren wir mental nicht präsent, liessen uns zu einfach aus dem Konzept bringen. Am Samstag aber haben wir eine sehr solide Leistung gezeigt. Wir waren bereit – körperlich und im Kopf, das war entscheidend», schaut Stürmer Tristan Scherwey zurück. Er erwartet auch am Dienstag eine sehr enge Partie: «Ich bin überzeugt, dass wir genügend Charakter, Wille und Talent haben, um uns nochmals zu steigern und noch konstanter aufzutreten.»

Hauptfigur in diesem Berner Playoff-Derby ist Chris DiDomenico. Der Kanadier ist in aller Munde. Der 34-Jährige ist für den SCB auf der einen Seite wichtig mit seinem unerbittlichen Einsatz und seinen Skorerfähigkeiten, auf der anderen Seite wird er wegen seiner Eskapaden auf dem Eis zur Bürde für die Mutzen. Für Dienstag stellt sich die Frage: Welcher DiDo macht auf sich aufmerksam?

Lieber nicht das 1:0 erzielen

Rapperswil stand in Spiel zwei kurz vor dem Ausgleich der Serie, die Heimniederlage in der ersten Partie schien wieder ausgemerzt. Doch es folgte der unglaubliche Schlussspurt der Zuger, der EVZ drehte Spiel zwei in den Schlussminuten. 

Nicht viele hätten danach noch Geld auf Rapperswil gewettet. Doch die St. Galler zeigten Moral und schlugen in Spiel drei zurück. Spannender Fakt: Bisher gewann immer das Team das Spiel, das 0:1 hinten lag. Ein guter Start verspricht also in dieser Serie keinen automatischen Sieg. 

Lugano lässt sich nicht so schnell abschütteln

Dieses Duell schien auf dem Papier eine klare Sache, Quali-Sieger Servette würde doch keine Probleme bekunden mit den Tessinern, die sich knapp in die Pre-Playoffs hatten retten können und dort Fribourg ausschalteten. Weit gefehlt: Nicht nur konnte Lugano in der ersten Partie mithalten, Spiel zwei sogar gewinnen, nein, die Luganesi kämpften bis zum Umfallen. Servette wurde erst in der dritten Verlängerung, genauer gesagt in der 115. Minute, durch Marc-Antoine Pouliot erlöst – es war das zweitlängste Spiel in der Schweizer Eishockey-Geschichte. Nun liegt das Momentum wieder bei den Servettiens. 

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