NACH PYRO-EKLAT: SERVETTE-CHAOTEN VERLETZEN POLIZIST

Nach dem Cup-Halbfinal kam es auf der Winterthurer Schützenwiese zu unschönen Szenen. Auch nach der Partie wüteten die Genfer Chaoten ausserhalb des Stadions weiter.

Es sind Szenen, die dem Schweizer Fussball mächtig schaden. Nach dem 1:0-Sieg von Servette im Cup-Halbfinal über Winterthur stürmen einige Genfer Chaoten aus dem Gästeblock auf den Platz – zwei davon werfen Pyrofackeln in den Familienblock von Winterthur. Eine Fackel landet mitten in den Fans, die andere trifft eine Werbebande.

Am Montagmorgen äussert sich der Schweizerische Fussballverband (SFV) zu den Vorfällen: «Der SFV bedauert und verurteilt diese Vorfälle», heisst es in der Stellungnahme. Die Kontroll- und Disziplinarkommission des SFV warte nun den Bericht des Sicherheitsdelegierten der Partie ab. «Anhand dieses Rapports sowie des Schiedsrichter-Rapports und der TV-Bilder wird dann zeitnah über allfällige Sanktionen entschieden», heisst es weiter.

«Einige wenige, die vieles Kaputt machen»

Lobende Worte gibt es vom Verband für die Spieler und Staff-Mitglieder, die sich auf dem Platz gegen die Chaoten gestellt und wohl eine noch schlimmere Auseinandersetzung verhindert hatten. «Das war ein vorbildliches Verhalten, das Respekt verdient», sagt SFV-Medienchef Adrian Arnold. Es sei zudem ein Beleg dafür, «dass es immer nur einige wenige sind, die vieles Gutes kaputt machen».

Allerdings muss auch Winterthur gemäss Informationen von 20 Minuten Konsequenzen befürchten. Zum einen stürmten als Reaktion auf die Servette-Chaoten auch einige Winterthur-Anhänger aufs Feld, zum anderen ist der Club für die Sicherheit verantwortlich. Welche möglichen Strafen oder Bussen auf Winterthur zukommen, ist noch unklar.

Genfer Chaoten wüteten auch gegen Polizisten

Auch die Kantonspolizei Zürich und die Stadtpolizei Winterthur meldeten sich zu Wort. Sie äusserten sich jedoch nicht zu den Vorfällen im Stadion. In der Mitteilung steht, die Polizeikräfte seien nach dem Spiel «durch teilweise vermummte Anhänger des Servette FC unvermittelt massiv mit Steinen, Feuerwerkskörpern, Wurfgeschossen und Schlagruten angegriffen» worden. Ein Polizist der Kantonspolizei Zürich sei beim Einsatz durch einen pyrotechnischen Gegenstand leicht verletzt worden.

Die Servette-Chaoten wüteten im Bahnhof und auch im Sonderzug weiter. «Im Sonderzug der SBB nahmen Fussballanhänger diverse Feuerlöscher aus der Halterung, versprühten das Löschpulver und warfen die Geräte anschliessend auf das Perron. Die Höhe des verursachten Schadens kann noch nicht genau beziffert werden», schreibt die Polizei.

Notbremse im Fanzug gezogen

Im Winterthurer Bahnhof musste aufgrund der starken Rauchentwicklung ein Teil für rund 30 Minuten gesperrt und der Bahnbetrieb auf den betroffenen Gleisen eingestellt werden. «Wegen der missbräuchlichen Betätigung der Notbremse durch die Chaoten verspätete sich die Abfahrt des Fan-Extra-Zuges um 45 Minuten», so die Polizei weiter.

Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) will die Vorfälle auf Anfrage von 20 Minuten nicht kommentieren und zuerst die Geschehnisse analysieren.

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