NACH SENSATIONS-COMEBACK: JETZT SPRICHT SKI-SUPERSTAR HIRSCHER

Marcel Hirscher wird aus der Ski-Rente zurückkehren. Der ehemalige Weltcup-Dominator startet künftig für die Niederlande. Der 35-Jährige freut sich über die Rückkehr.

Österreichs Ski-Superstar Marcel Hirscher steht vor einem spektakulären Comeback. Der 35-jährige Salzburger, der seine Karriere 2019 beendet hatte, will wieder auf die internationale Wettkampfbühne zurückkehren – künftig aber für die Niederlande starten, dem Geburtsland seiner Mutter. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) stimmte am Mittwoch dem Nationenwechsel zu.

Am Mittwochnachmittag spricht Hirscher erstmals über seine Rückkehr. Gegenüber dem niederländischen Ski-Verband NSkiV sagt er: «Ich bin vor fünf Jahren zurückgetreten und jetzt 35 Jahre alt – dementsprechend muss man meine Idee auch einordnen: Ich hätte gerne die Möglichkeit, ab und zu Rennen zu fahren, einfach, weil es mir Spass macht.»

Duell zwischen Odermatt und Hirscher?

Zum Verbandswechsel meint er: «Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zum ÖSV und bin ihm dankbar für alles, was wir erreicht haben. Dieses neue Projekt lässt sich am besten als Niederländer realisieren.»

Ob Hirscher mit 35 Jahren an seine besten Leistungen anschliessen kann, mit welchen er den Gesamtweltcup unglaubliche acht Mal in Folge gewann, darf bezweifelt werden. Ein Vergleich mit dem besten Skirennfahrer der Gegenwart, mit Marco Odermatt, stellt dennoch einen gewissen Reiz dar – sowie die bevorstehende Heim-WM 2025 im österreichischen Saalbach. Vorerst kommt es aber noch nicht zum Gigantenduell zwischen Odi und dem Rückkehrer. Denn: Hirscher steigt mit unterklassigen FIS-Rennen ein und muss dort zuerst wieder Punkte sammeln. Je mehr Punkte, desto höher die Chance auf ein Weltcup-Comeback.

So wird der zweimalige Olympiasieger und siebenmalige Weltmeister laut Medienberichten im Sommer in Neuseeland ein Trainingscamp absolvieren und dort die nötigen FIS-Ranglistenpunkte sammeln, um dann im neuen Winter vielleicht doch noch im Weltcup fahren zu können.

«Marcel Hirscher ist eine globale Ikone»

Was dem Ski-Superstar extrem wichtig zu betonen ist: «Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden.»

Heisst in anderen Worten: Hirscher wollte in Österreichs Ski-Team niemandem einen Platz wegnehmen und entschied sich auch deshalb für einen Nationenwechsel. Ein weiterer Grund dürfte Hirschers eigene Skimarke Van Deer sein. Diese hat der Superstar gemeinsam mit Red Bull entwickelt, sie gehört aber nicht zum Ski-Pool der Österreicher. Hirscher hätte also nicht mit seinen eigenen Ski für Österreich starten können.

Am Mittwochabend meldete sich Hirscher dann nochmals zu Wort. Mit einer persönlichen Nachricht via Instagram richtete er sich an seine Fans. Er sagte unter anderem: «274 Rennen habe ich für mein Vaterland bestritten, ein paar wenige werden es jetzt für mein Mutterland. Für mich ist es eine tolle Chance noch einmal meine Leidenschaft auszuleben.» Er wünsche allen einen schönen Sommer. «Wir sehen uns im Winter wieder.»

Während der ÖSV den Wechsel bedauert, freuen sich die Niederländer. «Dass Marcel beabsichtigt, für den niederländischen Skiverband anzutreten, ist eine absolute Ehre und ein Impuls von gesellschaftlichem Wert für unser Land», so Frits Avis, Generalsekretär des Verbands. «Marcel ist eine globale Ikone und Inspiration für alle Skifahrer. Interesse, Begeisterung und Stolz in den Niederlanden werden steigen.»

Lucas Braathen kehrte bereits zurück

Hirscher ist bereits das zweite spektakuläre Comeback in diesem Jahr im Ski-Zirkus – und in Kombination mit Red Bull. Im März hatte der gebürtige Norweger Lucas Pinheiro Braathen bereits verkündet, wieder im Weltcup zu starten. Der Slalom-Spezialist fährt nun für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter und mit grosser Unterstützung des Energy-Drink-Herstellers. Der 24-Jährige war im vergangenen Oktober im Streit mit dem norwegischen Verband zurückgetreten.

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