TROTZ PCR-FAKE-TEST-VORWüRFEN: DARUM SOLL DIE NATI EMBOLO NICHT FALLEN LASSEN

Breel Embolo sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Bei allem, was derzeit auf dem Tisch ist, gibts deswegen aber keinen Grund, ihn aus der Nati zu verbannen, schreibt Blick-Sportchef Emanuel Gisi.

Die Fussballnation fasst sich kollektiv an den Kopf und denkt: nicht schon wieder! Wieder einmal ist Breel Embolo aus den falschen Gründen in den Schlagzeilen. Die Nati-Sturmhoffnung, die nach schwerer Verletzung am Comeback feilt und bald für Klub und Land wieder auf dem Platz stehen will, taucht in einer Anklageschrift als angeblicher Käufer von gefälschten Corona-Tests auf. Autsch.

Doch bevor wir nun allzu laut «schon wieder» brüllen und manch einer mit Schaum vor dem Mund verlangt, der Basler gehöre vielleicht gar aus der Nati gestrichen, ganz kurz nachgedacht: Der mutmassliche Vorfall liegt drei Jahre zurück, stammt aus dem gleichen Jahr, als der unrühmliche Badewannen-Vorfall passierte. Seither ist die Akte Embolo nicht mehr dicker geworden. Dass er in Südfrankreich vor zwei Jahren unverschuldet in einen Autounfall verwickelt war, kann ihm wahrlich nicht vorgeworfen werden.

Das bedeutet nicht, dass bei Embolo nun alles in bester Ordnung sein muss. Nati-Trainer Murat Yakin hat zum Start des Frühlings-Zusammenzugs vor ein paar Tagen gesagt, er habe Embolo bei einem kürzlichen Besuch geraten, in seinem Privatleben Ordnung zu schaffen. Das kann er sich erlauben, weil er nicht nur der Nati-Trainer ist, sondern auch Embolos erster Profi-Trainer war. Er holte ihn vor ziemlich genau zehn Jahren beim FCB aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft.

Und er dürfte immer noch wissen, dass Embolo kein übler Kerl ist. Sondern eigentlich ein sozialer junger Mann, dem der schnelle Aufstieg und das viele Geld nicht in jeder Hinsicht gutgetan haben. Hoffen wir, dass Embolo den Worten seines Chefs in der Nationalmannschaft Gehör schenkt. Für die Nati – aber vor allem für ihn selber.

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