ANCELOTTI üBER SEIN BAYERN-AUS: «OHNE UNTERSTüTZUNG MUSS MAN SICH TRENNEN»

Carlo Ancelotti trifft mit Real Madrid im Halbfinal der Champions League auf Ex-Klub Bayern München. Vor dem Rückspiel äussert er sich zu seiner Zeit beim deutschen Rekordmeister.

Im europäischen Klubfussball ist Carlo Ancelotti (64) einer der erfolgreichsten Trainer. Als Einziger hat er sowohl in Italien (AC Milan) als auch in England (Chelsea), Deutschland (Bayern), Spanien (Real Madrid) und Frankreich (PSG) ein Team zum Meistertitel geführt.

Ausgerechnet beim deutschen Rekordmeister, zu dem er im Sommer 2016 wechselte, stimmte die Chemie nicht – trotz Meistertitel. Nach knapp 15 Monaten oder 60 Partien trennten sich die Wege von Ancelotti und Bayern wieder.

Nach dem Ausscheiden in den Viertelfinals gegen Paris Saint-Germain zogen die Klubbosse damals die Reissleine. Sie hatten Mühe mit Ancelottis Personalentscheidungen, ihm wurde auch vorgeworfen, junge Spieler nicht zu fördern und keine Führungsstruktur zu haben.

Unterstützung ist fundamental

Nun hat sich Ancelotti zu seinem Bayern-Aus geäussert. «Am Ende müssen wir Trainer die Unterstützung des Vereins haben, das ist fundamental», sagt er auf der Pressekonferenz vor dem Halbfinal-Rückspiel (Hinspiel 2:2) in der Champions League.

Dort hat der Trainer mit Real Madrid die Chance, den Bayern endgültig eine Saison zum Vergessen zu bescheren. Sie wurden in der Bundesliga nach elf Titeln in Serie von Leverkusen entthront und scheiterten im DFB-Pokal bereits in der 2. Runde an Drittligist Saarbrücken. Die Champions League ist die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison.

Klare Worte, aber nicht nachtragend

Ancelotti setzt gegen seinen Ex-Klub weiter nach und meint: «Wenn es keine Unterstützung gibt, muss man sich trennen, um Probleme zu verhindern. Das ist die Wahrheit in wenigen Worten.» Mehr hat er dazu nicht zu sagen. Und doch liegt in diesen Worten viel Brisanz. Denn die Bayern sind auf Trainersuche – der Nachfolger von Thomas Tuchel muss aber nicht nur Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund überzeugen, sondern auch Ehrenpräsident Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge. Etwas, das Ancelotti nicht gelang.

Nachtragend ist er dennoch nicht. «Aber alles okay», meint Ancelotti abschliessend. «Ich habe ein tolles Verhältnis zu Hoeness und Rummenigge.» Dennoch würde er seinen Ex-Verein wohl gerne aus der Champions League werfen. Obs gelingt, zeigt sich am Mittwochabend (ab 21 Uhr im Blick-Liveticker). (bir)

2024-05-08T13:09:46Z dg43tfdfdgfd