DIE NEUSTEN ENTWICKLUNGEN - RENNEN UM DAS WEISSE HAUS: TRUMP LEHNT WEITERE TV-DEBATTE GEGEN HARRIS AB

Die neusten Entwicklungen

    Donald Trump hat einem weiteren TV-Duell gegen Kamala Harris eine Absage erteilt. «Eine dritte Debatte wird es nicht geben», teilte der republikanische Präsidentschaftskandidat auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social mit. «Wenn ein Boxer einen Kampf verliert, ist das Erste, was er sagt: ‹Ich will einen Rückkampf.› Umfragen zeigen deutlich, dass ich die Debatte gegen Kamala Harris gewonnen habe. Sie forderte sofort eine zweite Debatte», schrieb Trump. In einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen hingegen 63 Prozent der Befragten Harris als Siegerin – gegenüber 37 Prozent für Trump. Das Wahlkampfteam von Kamala Harris bekundete nach dem Duell am Dienstag Interesse daran, eine weitere Debatte gegen Trump abzuhalten. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin reagierte umgehend auf Trumps Absage. «Ich glaube, wir sind es den Wählern schuldig, eine weitere Debatte zu führen», sagte Harris bei einem Auftritt im Gliedstaat North Carolina.

    US-Superstar Taylor Swift hat der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in einem Instagram-Post ihre Unterstützung ausgesprochen. Sie veröffentlichte das Statement unmittelbar nach der Debatte. Vorab war länger spekuliert worden, ob Swift sich zu den US-Wahlen äussern und Harris ihre Unterstützung aussprechen würde. Es wird vermutet, dass Swift grossen Einfluss auf das Wahlverhalten ihrer sehr treuen Fans hat. Swift schrieb auf Instagram, sie halte Kamala Harris für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und werde für sie stimmen.

    Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump haben sich bei ihrem ersten TV-Duell gegenseitig scharf angegriffen. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten. Trump bezeichnete Harris wiederkehrend als «radikale Linke» und «Marxistin». Die Demokratin wiederum sagte mehrfach, ihrem Kontrahenten seien die Bedürfnisse der Bürger egal, ihm gehe es nur darum, andere herunterzumachen. Zum Bericht

Wie stehen die Chancen im Wahlkampf?

Die Wahlchancen sind im amerikanischen Wahlsystem schwer abzuschätzen, da es sehr auf die Verteilung der Stimmen in den einzelnen Swing States ankommt und die beiden Parteien meistens sehr nahe beieinanderliegen.

Seit Ende 2023 lag Donald Trump meist klar in Führung. Nachdem Biden im Juli seinen Verzicht erklärt hat, haben sich aber die Chancen für eine erneute demokratische Präsidentschaft wieder deutlich verbessert. Vizepräsidentin Kamala Harris hat in den meisten Umfragen den früheren Rückstand Bidens gegenüber Donald Trump deutlich reduziert oder Trump sogar überholt. In den nationalen Umfragen lag Harris zuletzt vor Trump.

Bei den Swing States ist der Abstand geringer geworden, in der Mehrzahl hat Kamala Harris nun einen Vorsprung innerhalb der Fehlerspanne. Die meisten Wahlbeobachter halten das Rennen der beiden Kandidaten für offen. Zum aktuellen Stand der Wahlumfragen.

Welche Kandidaten sind im Rennen?

Donald Trump

Donald Trump: Der einstige Immobilienmogul eroberte 2016 für die Republikaner überraschend das Weisse Haus und erschloss der Partei dabei neue Wählerschichten. Das machte ihn zum Helden für viele Konservative. Diese Popularität an der Basis ermöglichte es Trump, die Republikaner personell und inhaltlich zu seiner Partei zu machen. Diese Tatsache verleiht ihm auch vier Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Amt und trotz dem Umsturzversuch im Januar 2021 grosse Macht.

Seit dem Attentat auf Trump am 13. Juli bei einem Auftritt in Pennsylvania überschlagen sich die Ereignisse im ohnehin schon aufgeheizten Wahlkampf. Trump inszeniert sich mehr denn je als starker Anführer für das Land, der selbst durch eine bewaffnete Attacke nicht zu stoppen ist. Zum Porträt.

Kamala Harris

Kamala Harris: Joe Bidens Vizepräsidentin hat im Juli Biden als Präsidentschaftskandidatin abgelöst. Sie wurde nach Bidens Rückzug als einzige verbleibende Kandidatin von den Delegierten in einer Online-Abstimmung als Präsidentschaftskandidatin noch vor dem Parteitag nominiert. Da sie auf dem Ticket von Biden als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft in den Primärwahlen gewählt wurde, hat sie die grösste Legitimation. Sie geniesst die Unterstützung Bidens sowie einer grossen Zahl prominenter Demokraten. Zudem gelang es ihr, seit dem Rückzug Bidens eine Rekordsumme an Spenden einzusammeln.

Allerdings hat sie als Vizepräsidentin bisher wenig überzeugt. Mitarbeiter beklagten sich über einen schlechten Führungsstil, und bei öffentlichen Auftritten mangelte es Harris am notwendigen Charisma. Seit sie Präsidentschaftskandidatin sind ihre Beliebtheitszahlen in die Höhe geschnellt. Zum Porträt.

Wer sind die Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten?

J. D. Vance

Bei den Republikanern hat Donald Trump Mitte Juli am Parteitag in Milwaukee J. D. Vance als Vizepräsidenten vorgeschlagen, der dann von den Delegierten nominiert wurde. Der 39-jährige Vance ist erst seit 2023 Senator für Ohio und relativ unerfahren in der Politik. Als erfolgreicher Buchautor, Investor und Aufsteiger aus der Unterschicht des deindustrialisierten Rostgürtels im Mittleren Westen ist er aber besonders dafür geeignet, eine wichtige Wählerschicht Trumps anzusprechen. Er war vor acht Jahren noch ein Kritiker Trumps, folgte ihm später aber sehr loyal. Für viele gilt der eloquente Vance als der natürliche Erbe Trumps im nächsten Wahljahr 2028, sollte dieser die diesjährige Wahl gewinnen. Mit seiner kulturkämpferischem, angriffigen Stil, polarisiert er aber auch. Aussenpolitisch gilt er als Isolationist. Zum Porträt.

Tim Walz

Bei den Demokraten hat sich Kamala Harris für Tim Walz als ihren Kandidaten für die Vizepräsidentschaft entschieden. Der 60-jährige Walz steht für Bodenständigkeit und Pragmatismus. Der Gouverneur von Minnesota ist in seinem Gliedstaat beliebt, aber auf nationaler Ebene bisher kaum bekannt. Der zweifache Vater, ehemalige Lehrer und Football-Trainer gilt als perfekte Verkörperung des «Average Joe», also des unkomplizierten, etwas hemdsärmligen Durchschnittsamerikaners. Damit spricht er die Arbeiterschaft im Mittleren Westen an, die sich nicht unbedingt mit Harris identifizieren können. Zum Porträt

Wie kam es zu Präsident Bidens Rückzug?

Der amtierende Präsident Joe Biden ist am 21. Juli 2024 als Kandidat der Demokraten zurückgetreten. Zuvor war Biden wegen seines Alters und seines mentalen Zustandes in der Partei massiv unter Druck geraten.

Im Frühjahr hatte Biden die Primärwahlen der Demokraten gewonnen. Doch seit dem TV-Duell gegen Trump Ende Juni 2024, bei dem Biden zerstreut wirkte, Sätze nicht zu Ende führte und oft nuschelte, herrschte in seiner Partei Panik. Meinungsumfragen und Prognosen zeigten die Gefahr eines Erdrutschsiegs der Republikaner bei der Präsidentenwahl wie auch bei den Kongresswahlen. Dem wachsenden Druck demokratischer Parteigrössen musste Biden schliesslich nachgeben. Er erklärte seine Vizepräsidentin als natürliche Nachfolgerin für die Kandidatur und unterstützt sie im Wahlkampf.

Welche Auswirkungen hat das Trump-Attentat auf die Wahl?

Am 13. Juli hat ein junger Mann bei einem Wahlkampfauftritt auf Donald Trump geschossen, diesen leicht verletzt und einen unbeteiligten Zuschauer getötet. Trump verstand es instinktiv, den Vorfall als Zeichen seiner Stärke zu deuten und zu nutzen. Seither kommt eine Welle der Sympathie seiner Anhänger auf ihn zu, die ihn am nationalen Parteikonvent der Republikaner in Milwaukee feierten und offiziell zu ihrem Kandidaten kürten. Auch wegen der Wirren um Präsident Biden zeigten sich die Delegierten am Parteitag der Republikaner siegesgewiss. Viele Experten glauben jedoch nicht, dass das Attentat im November noch einen grossen Einfluss auf die Wahl nehmen wird. In den Medien ist das Attentat kaum mehr ein Thema.

Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, gab infolge des Attentats ihren Posten ab. Zehn Tage nach dem Vorfall bestätigte das Weisse Haus den Rücktritt. Cheatle war unter Druck geraten. Sie hatte bei einer Anhörung im amerikanischen Kongress ein Versagen des Dienstes, der in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig ist, eingeräumt. Sie bezeichnete die Attacke auf Trump als schwerstes Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten und sagte, sie übernehme die volle Verantwortung. Zum Kommentar

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