KöHN IST BEI MONACO WIEDER DIE NUMMER 1: «ICH HABE DEN SCHALTER UMGELEGT»

Die AS Monaco ist erfolgreich in die Saison gestartet. Neben Captain Denis Zakaria und Breel Embolo hat auch Philipp Köhn grossen Anteil am Erfolg. Der Keeper hat sich den Platz als Nummer 1 zurück erkämpft. Nun kommt es zum Duell mit dem FC Barcelona.

Philipp Köhn (26) ist ein ruhiger, unaufgeregter Zeitgenosse. Die zurückhaltende Art des in Nordrhein-Westfalen aufgewachsenen Monaco-Goalies mit Schweizer Pass passt so gar nicht zum Klischee eines Fussball-Torhüters. Seine Worte wählt er mit Bedacht. «Ich bin nicht der grosse Redner. Ich fahre besser damit, wenn ich die Leistung auf dem Platz sprechen lasse.»

Das tut Köhn. In vier Liga-Spielen mit Monaco kassierte er nur einen Gegentreffer – und erst noch mittels Penalty. Seit dieser Saison ist er wieder die Nummer 1, nachdem er in der Rückrunde seinen Stammplatz verloren hat. Es sei nicht alles ideal gelaufen, aber er habe sich die konstruktive Kritik zu Herzen genommen, so Köhn. «Für mich war diese Saison ein Neustart. Ich habe den Schalter umgelegt und versuche nun mehr Verantwortung zu übernehmen – auf und neben dem Platz.» Ihm zupass kam, dass sich im Lauf der Vorbereitung auch sein Konkurrent Radoslaw Majecki verletzte.

Lehrgeld bezahlt

Köhn packte seine Chance am Schopf. Inzwischen fühlt er sich im Fürstentum an der Côte d’Azur auch neben dem Platz heimisch. Zwar harzt es noch mit seinem Französisch, trotzdem hat er auch abseits des Fussballs erste Kontakte geknüpft. «Der Schritt aus der Komfortzone in Salzburg war nicht einfach. Auch im Frühling hatte ich eine schwierige Phase. Aber es war der richtige Schritt, die Liga macht extrem Spass, mit vielen coolen Gegnern und Stadien.»

Die Qualität der Liga sei sehr gut, so Köhn, die Schlitzohrigkeit der Spieler höher als früher in Österreich. Dies bekam Köhn schmerzhaft zu spüren. Nati-Kollege Vincent Sierro erwischte ihn im Februar im Duell gegen Toulouse mit einem aus 30 Metern frech getretenen Freistoss, worauf Köhn seinen Stammplatz verlor. Doch das ist Schnee von gestern, Köhns Fokus gilt der Gegenwart, «dem Hier und Jetzt».

Barcelona, Arsenal, Inter, PSG

Für ihn und Monaco geht es darum, den guten Saisonstart zu bestätigen und das Niveau über die gesamte Saison hochzuhalten. «Wir müssen die Füsse still halten und Ergebnisse liefern.» Gelingt das, ist er überzeugt, dass Monaco gute Chancen hat, auch den Titelverteidiger PSG zu ärgern. «Sie haben zwar mit Mbappé ihren Star verloren, im Team haben sie das aber sehr gut kompensiert.»

Zum ersten Direktduell mit dem Serienmeister kommt es erst im Januar, zuvor hält die Champions League für Köhn einige Highlights bereit. Er ist ein Befürworter des neuen Modus. Auf die Auswärtsspiele gegen Arsenal und Inter freut er sich besonders. Zwar hat Köhn in beiden Stadien schon einmal gespielt, «aber das San Siro ist schon monströs – und gegen Arsenal bei Flutlicht ist auch etwas anderes als in einem Testspiel».

Als erster Gegner wartet heute Donnerstag der FC Barcelona, gegen den Monaco in der Vorbereitung bereits gespielt und 3:0 gewonnen hat. «Auch wenn ihre Edelspieler erst gegen Ende eingewechselt wurden, wissen wir ungefähr, was auf uns zukommt.» Auf grosse Sprüche verzichtet Köhn, damit ist er gut gefahren. «Aber ich bin überzeugt, dass wir sie ärgern können.»

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