«LIEF NUR NOCH, UM MICH ZU ZEIGEN»: FEHLSTART-FRUST BEI KAMBUNDJI

Das Rennen über 100 m Hürden an Weltklasse Zürich hat einen faden Nachgeschmack. Mittendrin die Schweizerin Ditaji Kambundij.

Eigentlich wäre Weltklasse Zürich aus Schweizer Sicht doch ein voller Erfolg gewesen: Lionel Spitz hatte das Rennen über 400 m gewonnen und die Schweizer Frauenstaffel die 4x100 m. Doch es gab eben auch die andere, die Schattenseite.

Leidtragende war Ditaji Kambundji, die aktuell schnellste Hürdenläuferin der Schweiz. Die 22-Jährige war voll motiviert, mit den Schweizer Fans im Letzigrund, die sie anpeitschen würden. Doch so weit kam es nicht.

Ditaji Kambundji mit dem Fehlstart

Die Bernerin startete schnell – zu schnell. Wegen drei Tausendstel wurde sie wegen Fehlstarts disqualifiziert. Das Publikum im ausverkauften Stadion buhte und pfiff, was es nur konnte. Es änderte an der Disqualifikation jedoch nichts.

So startete Kambundji unter Protest dennoch. «Es ist mega, mega schade. Der Start war leider zu gut. Ich wollte trotzdem laufen und es noch geniessen», sagte sie im Gespräch mit 20 Minuten.

Es sei halt schon sehr speziell, im Letzigrund laufen zu dürfen, und das habe sie mit dem Publikum zusammen geniessen wollen. «Ich lief nicht mehr für eine Zeit oder um einen Platz, sondern einfach, um mich zu zeigen.» Sie hätte auch nach dem Rennen noch einmal Protest einlegen können, aber das hätte auch nichts genutzt.

Sie nimmt Positives mit

Dennoch nahm sie aus Zürich Positives mit. «Ich habe dennoch eine grosse Freude in mir. Als Schweizer sind wir privilegiert, dass wir so viele gute internationale Meetings im Land haben. Unseren Sport und unsere Freude mit dem Heimpublikum teilen zu dürfen, und die Aufmerksamkeit, die wir vom Schweizer Volk bekommen, das ist extrem wertvoll.»

Das könne sie nun für das Saisonende mitnehmen. «Es bringt niemandem etwas, wenn ich nun auf jemanden böse bin», sagt sie zum Abschluss und läuft mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Stadion.

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