Schönzureden gibt es nichts. Der Schweiz bekam gegen Deutschland die Rolle des klaren Favoriten nicht gut. Der Aussenseiter verdiente sich sein Weiterkommen. «Konsternation ist da, es schmerzt», sagte Patrick Fischer nach dem Spiel zerknirscht im SRF-Interview. «Es ist eine Leere da.»
«Ich bin enorm enttäuscht, auch von mir selber», fuhr er fort. Es sei enttäuschend, dass er und sein Trainerstab es nicht geschafft hätten, die Mannschaft auf den Punkt genau bereit zu machen. Seine Gedanken seien sehr dunkel, «es kackt mich grad ä chli aa».
«Es war ein schlechter Match», redete Fischer Klartext. Nach dem Rückstand habe das Team versucht, das Momentum an sich zu reissen, was mit dem Ausgleich zum 1:1 zunächst gelang. «Aber dann machen wir wieder Fehler. Wir haben uns heute selber ein Bein gestellt. Und die Deutschen waren eiskalt.»
Mit fünf gegen fünf Feldspielern habe man den Gegner gut im Griff gehabt, habe Chancen kreieren können. «In Unterzahl haben wir super gespielt, aber das Powerplay hat heute nicht reüssiert und dann kassieren wir noch einen Shorthander zum 1:3.»
Fischer arbeitet seit Dezember 2015 als Schweizer Nationaltrainer, 2018 stand er beim Gewinn der WM-Silbermedaille an der Bande. Doch seit diesem Erfolg blieb die Landesauswahl nun zum vierten Mal in Folge in den WM-Viertelfinals hängen.
«Am meisten regt es mich auf, dass wir nun denjenigen Recht geben, die uns immer vorwerfen, in den wichtigen Spielen nicht bereit zu sein», ärgerte sich Fischer. Er kenne die Spieler, «sie könnten das». Doch nun sei man wieder einmal am gleichen Ort und nicht über die Viertelfinals hinausgekommen. «Ich hätte es mir für uns, die Spieler, die Fans, so gewünscht, dass es klappt. Wir versuchten, Dinge zu ändern, aber es hat nicht gereicht.» Letzlich bleibt Fischers gleichermassen ernüchternde wie zutreffende Feststellung: «Heute ist definitiv ein mühsamer Tag.»
Fragen zur Zukunft stellte der SRF-Reporter in Riga nicht. Gegenüber dem Tessiner Fernsehen sagte Fischer: «Das Wichtigste ist es, dass die Spieler Vertrauen habe. Ich bin keiner, der die Dinge hinwirft im Leben, ich bin ein Kämpfer. (...) Am Ende liegt die Entscheidung aber bei anderen.» (ram)
2023-05-25T17:20:17Z dg43tfdfdgfd