«SO STOLZ WAR ICH NOCH NIE»: SKI-PECHMARIE DANIOTH IST NACH LANGER LEIDENSZEIT ZURüCK

Aline Danioth (26) fährt in Argentinien auf Rang 3. Viel wichtiger: Sie ist endlich zurück im Starthaus. Wie geht es der Frau, die sich schon viermal das Kreuzband gerissen hat?

Am Ende der Welt fängt sie neu an! Aline Danioth (26), das einstige Slalom-Talent, gibt in Cerro Castor (Arg) ihr Comeback. 557 Tage liegt ihr letztes Rennen zurück. Dazwischen lag eine lange Leidenszeit. «Nur ich und meine Liebsten wissen, welchen Weg ich gehen musste», sagt sie.

Vier Kreuzbandrisse hat Danioth in ihrer Karriere erlitten, den letzten im März 2023. Aufgegeben hat sie trotzdem nie. Jetzt, beim Südamerika Cup, war es so weit. Sie stiess sich zweimal aus dem Starthaus und stand am Ende als Dritte auf dem Podest. Ihre Zeit: 1:52,23 Minuten. Sie verlor 1,53 Sekunden auf Siegerin Marina Peterlini (26, It). Entscheidend ist beides nicht. Denn: Bei Danioth ging es um mehr.

Einige Tage nach dem Rennen sagt die Urnerin zu Blick: «Für mich war es mega wichtig, nach eineinhalb Jahren wieder mal ein Rennen zu fahren. Zwar fühlte ich mich auch schon im Training super und hatte keine Einschränkungen, aber ich brauchte ein Rennen, um mir selbst sagen zu können: Ich habe es geschafft.» Die Emotionen, die sie beim zweiten Lauf während der Zieldurchfahrt gespürt habe, seien unbeschreiblich. «Ich war noch nie so stolz auf mich wie in diesen Moment.»

13’000 Kilometer fernab ihrer Heimat Andermatt UR schaffte Danioth damit das, was ihr viele nicht zugetraut hätten. Sie ist zurück – wenn auch noch nicht auf dem Niveau, das ihr vorschwebt. Die Slalom-Sechste der WM 2023 in Méribel möchte zurück in den Weltcup.

Entsprechend visiert sie Levi an – in Finnland steigt am 16. November das erste Slalom-Rendezvous des Winters. Wie gut wird sie dann in Form sein? Danioth hat längst gelernt, nicht zu weit nach vorne zu blicken.

 

Nur 8 von 22 erreichen das Ziel

Lieber spricht die Frau, die vor dem Winter von Stöckli zu Head wechselte, über das Rennen in Argentinien. «Für mein Umfeld war es nicht einfach», sagt Danioth.

 

Was sie meint: Die Verhältnisse in Cerro Castor waren an diesem Tag schwierig. Von den 22 Startenden flogen 10 im ersten Lauf raus, 4 weitere blieben im zweiten Durchgang hängen – darunter auch die Nidwaldner Riesenslalom-Spezialistin Andrea Ellenberger (31).

TV-Bilder des Rennens gab es nicht. «Darum haben Familie und Freunde daheim den Liveticker verfolgt. Und weil so viele ausgeschieden sind, war dies wohl nicht sehr angenehm», erzählt Danioth. Letztlich ging alles gut. «Ich habe nichts riskiert und bin auch nicht kopflos gefahren. Das Vertrauen war voll da.»

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