SRF SENDET FUSSBALL STATT INFORMATIONEN – BEHöRDEN WERDEN AKTIV

SRF zeigt auf seinem Informationskanal SRF Info immer wieder Fussball. Nun wird der Vorwurf laut, man verstosse gegen die Konzession.

Am Mittwoch spielt der norwegische Bodø/Glimt in der Champions-Leauge-Quali gegen Roter Stern Belgrad. Das Schweizer Fernsehen plant, dieses Spiel live zu zeigen. Und zwar auf seinem Informationskanal SRF Info. Das Spiel beschäftigt jetzt das Bundesamt für Kommunikation in der Schweiz. Denn wie die Zeitungen von CH Media schreiben, bringt dies ein Problem mit der Konzession der SRG mit.

«Ereignisse von nationaler Bedeutung»

Die Konzession besagt, dass auf SRF Info Informationssendungen erneut ausgestrahlt werden dürfen, die zuvor auf SRF 1 oder SRF 2 gesendet wurden. Zudem ist es erlaubt, «Sendungen über Ereignisse von nationaler Bedeutung» live zu übertragen.

Doch ist ein Fussball-Spiel ohne Beteiligung eines Schweizer Clubs «ein Ereignis von nationaler Bedeutung»? In den Konzessionsbestimmungen wird festgelegt, dass beispielsweise Übertragungen des World Economic Forums in Davos, Parlamentsdebatten im Bundeshaus und «wichtige Sportereignisse» zulässig sind. Es deutet vieles darauf hin, dass man so die Konzession verletzt.

Zeitgleich zeigt SRF nächsten Mittwoch die Eröffnungsfeier der Paralympics in Paris. Aus zwei Fernsehsendern werden somit drei und man erhöht den Marktanteil. Bereits vergangene Woche wurde auf SRF 2 das Leichtathletik-Meeting in Lausanne gezeigt, während auf SRF Info das Conference-League-Qualispiel zwischen dem FC St. Gallen und dem türkischen Club Trabzonspor über die Bildschirme flimmerte. Bereits während der Olympischen Spiele wurde SRF Info als Sportsender genutzt.

Kritik von Telesuisse

Jetzt wird Kritik laut. André Moesch, Präsident von Telesuisse, sagt gegenüber den Zeitungen von CH Media, dass SRG eindeutig die Konzession verletze. Fussballspiele ausländischer Clubs oder regionaler Clubs seien «ganz sicher keine Ereignisse von nationaler Bedeutung».

«Es wird Zeit, dass die Politik der SRG endlich einmal ihre Grenzen aufzeigt.»

Laut Moesch tue die SRG das, was sie seit Jahren mache. «Sie dehnt ihr Wirkungsgebiet nach der Salamitaktik immer weiter aus und verdrängt private Anbieter, die nicht über ein komfortables Milliarden-Polster aus Gebührengeldern verfügen wie die SRG. Es wird Zeit, dass die Politik der SRG endlich einmal ihre Grenzen aufzeigt.»

Bakom bespricht «Fallkonstellation» mit SRG

Ähnlich tönt es von SVP-Nationalrat Gregor Rutz. Dieser gehört der Kommission an, welche sich mit Medienfragen beschäftigt. «Dass die SRG seit Jahren in Bereichen tätig ist, die über den Konzessionsauftrag hinausgehen, ist ein bekannter Ärger.» Laut ihm überwache niemand kritisch, ob die Konzession eingehalten werde. «Der Austausch zwischen Uvek, Bakom und SRG erfolgt in Pantoffeldistanz – da tritt niemand dem anderen auf die Füsse.»

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wird die «Fallkonstellation» mit besagtem Champions-League-Qualispiel mit der SRG besprechen. Sollte das Bakom den Verdacht hegen, dass die Konzession verletzt wurde, würde es die Rechtslage im Rahmen eines Aufsichtsverfahrens klären. In diesem Verfahren hätte die SRG die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Sollte sich eine Rechtsverletzung bestätigen, würde das Bakom die SRG auffordern, geeignete Massnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern, sagt Sprecher Francis Meier gegenüber CH Media.

SRF hingegen legitimiert das Ausstrahlen des Spiels auf SRF Info damit, dass dies im Rahmen einer Sublizenz-Vereinbarung zwischen der SRF und blue Sport passiere. «Da am Mittwoch der Sendeplatz auf SRF 2 bereits mit der Eröffnungsfeier der Paralympics 2024 besetzt ist, weicht SRF mit der Übertragung der Partie auf SRF info aus.»

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