STREIT UM U21-ABSCHIEBUNG ESKALIERT: GC-PROFI WILL SICH ZURüCK INS TRAINING KLAGEN

Florian Hoxha und drei weitere GC-Profis sind von Sportchef Stephan Schwarz in die U21 abgeschoben worden. Der Linksverteidiger will den Entscheid aber nicht so einfach akzeptieren.

«Er hat sich zu einem zuverlässigen Spieler entwickelt, der durch Kampfgeist, Einsatzbereitschaft und Wille überzeugt», sagte GC-Sportchef Stephan Schwarz erst Ende Mai, als der Rekordmeister die Vertragsverlängerung mit Eigengewächs Florian Hoxha (23) bekanntgegeben hatte. Nur rund drei Monate später eskaliert die Situation rund um den Linksverteidiger, der seit der U13 bei GC spielt. Und jetzt wird es schmutzig – der Fall liegt bereits beim Gericht.

Hoxha ist einer von vier Spieler, die am Wochenende aus der ersten Mannschaft aussortiert wurden und ab sofort nur noch mit der U21 mittrainieren dürfen, weil das Kader sonst zu gross ist. Blick vermeldete die Massnahme exklusiv. Der 23-Jährige besitzt allerdings einen gültigen Profivertrag ohne Einschränkungen und fordert deshalb sein Recht auf die Teilnahme am Profibetrieb auf juristischem Weg ein.

Hoxha-Berater zeigt sich erstaunt

Hoxhas Berateragentur Footuro will ihren Klienten vor dieser Ungerechtigkeit schützen. Berater Gezim Ibrahimi sagt gegenüber Blick: «Ich bin sehr erstaunt, wie man bei GC mit einem langjährigen Spieler umgeht, mit welchem man gerade erst unter diversen Versprechen einen neuen Vertrag unterschrieben hat.» Mehr wolle man zum nun laufenden Verfahren nicht sagen.

Gemäss Blick-Informationen hat Hoxha am Dienstag nicht beim Training der U-Mannschaft teilgenommen – entgegen der Anweisung von Sportchef Schwarz. Die Degradierungen in Niederhasli erinnern an den Fall Salatic. Der Ex-GC-Captain wurde 2014 ebenfalls in die U21 verbannt und klagte sich zurück ins Training der ersten Mannschaft. Im Lager von Hoxha ist man sicher, dass das Vorgehen von GC arbeitsrechtlich nicht durchsetzbar ist.

Auch Szalai klagte sich zurück

Ähnlich beurteilt auch Dr. Lucien Valloni, Präsident der Spielergewerkschaft SAFP, die Lage. «Grundsätzlich haben Spieler mit einem Profi-Vertrag das Recht, auf bestmöglichem Niveau zu trainieren, damit sie ihre Fähigkeiten nicht verlieren. Darum halten solche Degradierungen in der Regel rechtlich nicht stand», so der Jurist.

«Das Bundesgericht wie auch das Zivilgericht Basel haben festgestellt, dass ein Profispieler das Recht hat, mit der ersten Mannschaft zu trainieren», präzisiert Valloni und verweist auf den Fall Adam Szalai (36). Anfang 2023 hat sich der damalige FCB-Stürmer nach seiner Degradierung vor dem Zivilgericht Basel-Stadt ebenfalls erfolgreich ins Training der ersten Mannschaft zurückgeklagt.

GC will keine Stellungnahme zum Fall und den Degradierungen abgeben. Beim Rekordmeister ist man sich allerdings sicher, dass es sich um einen normalen und unproblematischen Prozess handle. Das wird nun ein Gericht beurteilen.

2024-09-10T16:20:54Z dg43tfdfdgfd