«VERRüCKT, WAS GERADE PASSIERT» – STRICKER VERZAUBERT DAS US OPEN

Der erst 21-jährige Dominic Stricker schreibt in New York sein ganz persönliches Tennis-Märchen und steht erstmals im Achtelfinal eines Grand-Slams.

Der erst 21-jährige Dominic Stricker schreibt in New York sein ganz persönliches Tennis-Märchen und steht erstmals im Achtelfinal eines Grand-Slams.

Zuerst der Fünf-Sätzer gegen wie Weltnummer 7 Stefanos Tsitsipas, dann der nächste Marathon gegen den Franzosen Benjamin Bonzi (ATP 108): Dominic Stricker (ATP 128) bastelt am US Open an seiner eigenen Märchen-Geschichte. Nach drei Stunden und 26 Minuten sank der 21-Jährige zu Boden, als nach dem gewonnenen Matchball Tatsache wurde: Erstmals in seiner noch jungen Karriere steht er im Achtelfinal eines Grand-Slam-Turniers.

«Was soll ich sagen», schrieb Stricker wenig später auf X (vormals Twitter), «es ist verrückt, was gerade passiert.» Gegenüber SRF führte er aus: «Ich bin schlecht in die Partie gekommen, konnte den Motor dann mit der Zeit starten und mich im fünften Satz noch einmal steigern.» Fakt ist: Der Berner gewinnt auch den dritten Fünf-Sätzer seiner Karriere, hat in New York nun sechs Siege in Folge (samt Qualifikation) und wird nach dem Achtelfinal-Einzug erstmals in die Top 100 der ATP-Weltrangliste (ca. Rang 87) eindringen. Obendrauf gibt es rund 250’000 Franken Preisgeld. Wahnsinn!

«Heute gibt es Schokolade»

Eigentlich stellt sich nur die Frage: Ist Stricker noch nicht müde? Er selbst sagte: «Bis jetzt geht es noch.» Nach dem Sieg über Bonzi sei es zunächst unter die Dusche und ins Eisbad gegangen. «Ich weiss nicht, ob ich nach so einem Spiel überhaupt schlafen kann», so Stricker.

Bereits im Platz-Interview wurde er auf die immensen Strapazen aus dem für ihn bereits langen Turnier und vor allem auf die letzten beiden Partien angesprochen. Unter grossem Jubel witzelte er, dass er extrem fit sei, weil er zuletzt etwas weniger Schokolade gegessen habe. Stricker: «Heute werden wir aber sicher etwas Schokolade geniessen.» Er sei einfach überglücklich, noch nie habe er vor so vielen Leuten gespielt.

USA liebt solche Geschichten

Die Interviewerin im Anschluss meinte: «Stricker und New York ist ohnehin schon eine Liebesbeziehung.» Diese wird am Sonntag mit dem Achtelfinal gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz (WTA 9) auf den Prüfstand gestellt. Denn: Stricker ist bereits jetzt Kultfigur der diesjährigen Ausgabe des Turniers. Ob die Fans ihn auch gegen einen Lokalmatador so fest unterstützen wie in den letzten Partien, wird sich zeigen.

So oder so: Nicht nur das sportliche Märchen, sondern auch die Art und Weise, wie Stricker auftritt, sorgt für viele Sympathiepunkte. So zum Beispiel, als er während des Krimis gegen Tsitsipas Whitney Houstons Mega-Hit«I Wanna Dance with Somebody» trällerte. Oder dass er stets mit einem Lächeln unterwegs ist. Oder eben wegen seiner Schoggi-Vorliebe. Auf Social Media wird er dafür mächtig abgefeiert.

2023-09-02T08:00:18Z dg43tfdfdgfd