«WüRDE ES WIEDER SAGEN» – DJOKOVIC SPRICHT üBER AUSSAGE AM FRENCH OPEN

Novak Djokovic äussert sich erstmals nach der öffentlichen Kritik zu seiner politischen Botschaft. Gleichzeitig kündigen Deutschland und Frankreich an, im Konflikt vermitteln zu wollen.  

Novak Djokovic hat seine kritisierte politische Botschaft bei den French Open bekräftigt. «Ich würde es wieder sagen», sagte der serbische Tennisstar nach seinem Drittrundeneinzug beim Sandplatzklassiker in Paris in der Nacht zu Donnerstag. «Natürlich ist mir bewusst, dass viele Leute nicht mit mir übereinstimmen, aber es ist, wie es ist. Das ist etwas, wofür ich stehe.»

Der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger hatte nach dem Erstrundensieg gegen den Amerikaner Aleksandar Kovacevic auf die Linse einer TV-Kamera geschrieben: «Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!» Anschliessend hatte er erklärt, dass er sich «als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens» verpflichtet fühle, «Unterstützung für unser Volk und ganz Serbien zu zeigen». 

Deutschland und Frankreich wollen vermitteln

Nach den Zusammenstössen im Norden des Kosovo wollen sich Deutschland und Frankreich um Vermittlung bemühen. Derweil löste sich ein erneuter Protest Hunderter serbischer Demonstranten vor der von KFOR-Soldaten verstärkt gesicherten Stadtverwaltung in Zvecan auf.

Scholz und Macron planen dem deutschen Regierungssprecher Steffen Hebestreit zufolge ein gemeinsames Gespräch mit der kosovarischen Präsidentin Vjosa Osmani und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic. «Es ist geplant, gemeinsam mit Emmanuel Macron dieses Treffen zu machen», sagte Hebestreit. Die vier Politiker sollen demnach am Donnerstag am Rande des Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft in der Republik Moldau zusammenkommen. 

Frankreich gibt Kosovo die Schuld an Eskalation der Lage

Frankreich macht wie auch die USA den Kosovo für die Eskalation der Lage verantwortlich. Macron sagte am Mittwoch, es gebe «ganz klar eine Verantwortung der kosovarischen Behörden für die derzeitige Situation». Zuvor hatte der US-Botschafter in Pristina, Jeffrey Hovenier, erklärt: «Die Massnahmen der kosovarischen Regierung (...) haben diese Krisenatmosphäre im Norden geschaffen.»

Er sagte zudem, das Kosovo werde nun von einer gemeinsamen Militärübung ausgeschlossen. Betroffen sei das Manöver Defender 23, an dem von April bis Juni 20 Länder teilnehmen. «Für das Kosovo ist diese Übung vorbei», sagte er örtlichen Medien.

Im März hatte Brüssel angekündigt, dass die Regierungen beider Länder ein Abkommen über die Normalisierung ihrer Beziehungen erzielt hätten. Dieses ist aber bislang weder von Belgrad noch von Pristina unterzeichnet worden. Macron kritisierte Pristina dafür, dass dieses Abkommen nicht eingehalten werde.

Kosovo hatte 2008 die Unabhängigkeit von Serbien erklärt

Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich ethnisch-albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als serbische Provinz betrachtet. Rund 120’000 Serben leben im Kosovo, vor allem im Norden. Auch andere Länder, darunter Serbiens Verbündete China und Russland, erkennen die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an.

Die serbischen Demonstranten in Zvecan stellten am Mittwoch eine mehr als 200 Meter lange serbische Flagge zur Schau, die sich vom Verwaltungsgebäude bis in das Zentrum der Stadt erstreckte. 

Bei darauffolgenden Ausschreitungen wurden 30 Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Ausserdem wurden laut einem Krankenhaus in Mitrovica 53 Serben verletzt. Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt.  

2023-06-01T01:36:04Z dg43tfdfdgfd