YB NACH VILLA-PLEITE BEDIENT: «WENN ES KEIN TOR IST, DANN PENALTY – MAXIMAL UNGLüCKLICH»

Viel Frust und die Erkenntnis, dass man rund eine halbe Stunde guten Fussball gespielt hat. Das bleibt den Young Boys nach der 0:3-Niederlage gegen Aston Villa.

YB beginnt die diesjährige Champions-League-Kampagne sehr engagiert, kombiniert sich durch die Hälfte der Gäste, kommt zu Chancen. Das Wankdorf wird erstmals laut, doch dann kippt das Spiel: Nach einer Ecke schläft Ebrima Colley komplett und lässt Gegenspieler Youri Tielemans ganz alleine. «Wenn jemand so frei zum Schuss kommt, hat jemand seinen Job nicht gemacht», sagt YB-Goalie David von Ballmoos nach dem Spiel.«Die Zuteilung war klar, da müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen», so Trainer Patrick Rahmen.

Fehler, die eiskalt bestraft werden

Und kaum war der 0:1-Rückstand verdaut, wurde es noch wilder im YB-Strafraum. Mohamed Ali Camara bekommt den Ball und weiss schlichtweg nicht wohin damit, zögert statt zu klären und spielt ihn zurück zu von Ballmoos. Englands Starstürer Ollie Watkins schnappt sich den Ball, wird von von Ballmoos erwischt und Jacob Ramsey vollendet zur 2:0-Führung. Von Ballmos ist nach diese Szene komplett bedient: «Brutal. Ich versuche die Situation zu retten – aber wenn es kein Tor ist, dann ein Penalty. Maximal unglücklich.»

Sandro Lauper kann sich das zweite Gegentor ebenfalls kaum erklären: «Beim 0:2 legen wir uns den Ball praktisch selber ins Netz.» Trainer Rahmen spricht von einem Geschenk an den Gegner – «es ist immer schwierig, nach solchen Situationen zurückzukommen.»

Und so ist es dann auch. Das Spiel zu einer klaren Sache, nur dank Einschreiten des Videoschiedsrichters gehen die Berner nicht auch noch mit 0:3 in die Halbzeitpause. «Die beiden individuellen Fehler haben das Spiel für uns extrem kompliziert und schwierig gemacht», erklärt YB-Trainer Rahmen.

Rahmen blickt nach vorne

Man habe mit mehr Offensivpower nach der Pause versucht zu reagieren – doch ohne Erfolg. Jhon Duran erhöhte zwischenzeitlich wieder auf 3:0 für die Gäste aus England, doch auch hier meldet sich der Videoschiedsrichter wegen eines Handspiels im Spielaufbau vor dem Tor. Es braucht den überragenden belgischen Nationalspieler Amadou Onana, der in seinem ersten Champions-League-Spiel nicht nur eine ausserordentliche Leistung zeigt im Mittelfeld, sondern auch noch sein erstes Tor mit einem sehenswerten Weitschuss zum regulären 3:0 erzielt. Der 23-Jährige zeigt im Wankdorf eindrücklich, wieso Aston Villa 60 Millionen Franken für ihn bezahlt hatte in diesem Sommer.

Summen, die man in Bern nicht ausgeben kann. Und vielleicht auch deshalb sagt Rahmen: «Wir sind an unsere Grenzen gekommen, obwohl wir alles probiert haben.» Kurz nach Schlusspfiff habe er bereits zu seinem Team gesprochen – und den Fokus auf das Kellerduell in Winterthur gerichtet. «Natürlich sind alle enttäuscht, aber wir müssen es abhacken.»

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